Unsere Devise bei unseren längeren Urlaubsreisen lässt sich eigentlich grundlegend in einem Satz zusammenfassen: So lange wir noch können, fahren wir ins Ausland. Wir wissen nicht, ob uns irgendwann das Sitzfleisch fehlt, wir keine Lust mehr auf Camping haben (wobei das hoffentlich nie passiert) oder einfach etwas anderes dazwischen kommt. Das Leben hält so viele Überraschungen bereit. „Manchmal kann man gar nicht so doof denken, wie es kommt“, ist hier ein gerne gesagter Satz.
Das gilt nicht nur für das Leben, sondern auch fürs Reisen. Bei mindestens einem von uns vier Reisenden (nämlich mir) schnellt trotz aller Liebe für die vielen wunderbaren Länder um uns herum an der Grenze gerne der Puls in die Höhe: Haben wir alle Pässe? Haben wir den Heimtierausweis für Ceeley dabei? Hat sie alle Impfungen oder die Wurmkur bekommen, die in manchen Ländern für die Einreise erforderlich ist?
Mikrochip als Kennzeichnung vorgeschrieben
Was man dann auf keinen Fall erleben möchte, ist, dass der Mikrochip des Hundes nicht ausgelesen werden kann. Bei der Einreise ist sie die Kennzeichnung, die euer Tier eindeutig als eures identifiziert – so versuchen die Länder zum Beispiel illegalem Tierhandel entgegenzutreten.
Zu finden ist der Mikrochip meist an der linken Halsseite des Hundes. Wo genau, das ist auf der zweiten Seite eures Heimtierausweises vermerkt. Leider aber haben die Chips eine verzwickte Eigenschaft: Sie können wandern. Das klingt schlimmer, als es ist: Unter der Haut kann sich die Kennzeichnung im Laufe des Hundelebens bewegen und durch die Schwerkraft zu einem anderen Körperteil gelangen – zum Beispiel Richtung Brustbein und am Bein nach unten. Für euer Tier ist das ungefährlich, denn in Organe oder irgendwelche Löcher dringt der Chip nicht ein.
Bei der Grenzkontrolle kann euch das aber einigermaßen ins Schwitzen bringen, wenn es schlecht läuft. In vielen EU-Ländern lässt sich die Grenze auch mit Hund ja meist ohne Kontrolle passieren, wollt ihr aber nach Norwegen oder Großbritannien müsst ihr an euer Tier meist am Fähr-Checkin oder am Zoll bei der Einreise identifizieren. Dafür bekommt ihr ein Chiplesegerät ins Auto gereicht – und müsst wie an der Supermarktkasse den Hund absuchen, bis es piept und die entsprechende Kennzeichnungsnummer auf dem Gerät zum Abgleich mit dem Impfpass erscheint.
Ein Check im Voraus beugt Stress an der Grenze vor
Um euch zu ersparen, dass ihr den Chip nicht finden könnt, weil er auf Wanderschaft gegangen ist, reicht eine einfache Maßnahme: Wenn ihr sowieso vor dem Urlaub zum Checkup, fürs Impfen oder eine womöglich benötigte Wurmkur zum Tierarzt fahrt, lasst den Chip einmal auslesen. So könnt ihr überprüfen, wo er sitzt – und dass er noch ordnungsgemäß funktioniert. Im Fall der Fälle kann dem Hund nämlich die Einreise verweigert werden, wenn er nicht identifizierbar ist. Alternativ könnt ihr euch auch selbst ein Lesegerät zulegen. Es gibt sie schon für etwa 20 bis 30 Euro.
Bei uns ist bisher immer alles gutgegangen. Bei Ceeley ist der Mikrochip auch immer noch genau da, wo der Heimtierausweis es angibt. Die Aufregung an der Grenze bleibt wahrscheinlich trotzdem – aber immerhin eine Sorge weniger.
Schon registriert?
Die Mikrochips haben übrigens noch einen entscheidenden Vorteil. Dadurch, dass jede Nummer nur einmal vergeben wird, lassen sich Tiere schnell und einwandfrei identifizieren – auch im Fall des Verschwindens. Greift jemand Fremdes euren Hund auf, kann ein Tierarzt, Tierheim, die Polizei oder eine andere Person mit dem entsprechenden Lesegerät ihn identifizieren. So finden Hund und Herrchen oder Frauchen schnell wieder zueinander. Damit das klappt, müsst ihr die Nummer registrieren lassen und eure Kontaktdaten hinterlegen. Bekannte Anbieter dafür sind zum Beispiel Tasso oder Findefix.
Neueste Kommentare