Als wir unseren Bericht über Wales angefangen haben, stellten wir schnell fest, dass der Snowdonia Nationalpark Abenteuer für einen ganz eigenen Beitrag bietet. Er ist nicht umsonst ein super beliebtes Ausflugsziel der Waliser (und nicht nur von denen). Wir zeigen euch, welche Ecken ihr mit Hund auf keinen Fall verpassen solltet – und machen euch Mut, auch über euch hinaus zu wachsen.

Märchenhafte Schlucht: Wanderung zur Fairy Glen

Drei Nationalparks gibt es in Wales, der Snowdonia ist der größte von ihnen. Auf mehr als 2.700 Quadratkilometern findet man hier Berge, Seen und wunderschöne Landschaftsabschnitte. Er ist ein wahres Wanderparadies – und entsprechend beliebt für Ausflüge. Wer in den Ferien oder am Wochenende kommt, muss definitiv mit einigem Besucherandrang rechnen.

Etwas ruhiger kann man es in einer kleinen Schlucht am Rand des Nationalparks haben. Sie befindet sich in der Nähe von Betws y Coed und trägt den malerischen Namen Fairy Glen (deutsch etwa “Märchenschlucht”). Der Fluss Conwy hat sich hier einen Weg durch die Felsen gesucht, die meterhoch an seinem Rand aufragen – und bewachsen mit Bäumen ein wirklich tolles Bild abgeben.

Ceeley in der Fairy Glen in Wales.

Der Fluss sucht sich in der Fairy Glen seinen Weg zwischen den Felsen hindurch.

Vom Parkplatz aus ist  es ein kleiner Spaziergang von gut einer halben Stunde bis in die Schlucht, nachdem ihr den kleinen Eintritt von einem Pfund pro Erwachsenem oder 50 Pence pro Kind bezahlt habt. Ihr könnt zwischen zwei Wegen wählen – einmal am Fluss entlang, einmal zwischen Wiesen hindurch. Wir würden empfehlen auf dem Hinweg die Wiesenrunde zu machen und auf dem Rückweg am Wasser zu gehen, dann habt ihr einen tollen Rundweg.

In die Schlucht hinab führt dann eine etwas steilere Treppe. Gerade bei schlechtem Wetter solltet ihr hier unbedingt gutes Schuhwerk dabei haben, Turnschuhe sind nicht unbedingt angebracht. Der Abstieg ist aber nicht sehr lang und am Ende wird man mit dem Blick auf die wahrlich märchenhafte Schlucht belohnt. Bei unserem Besuch führte der Fluss leider nicht so viel Wasser, im Frühjahr oder Herbst muss das Ganze noch etwas beeindruckender sein.

BetWs-y-Coed und Caernarfon

Fährt man die A5 dann noch ein Stück weiter, erreicht man auch das malerische Örtchen Betws-y-Coed. Typisch walisisch wird das auf gar keinen Fall so ausgesprochen, wie es geschrieben wird. Orientieren kann man sich ein bisschen an der Übersetzung, denn der Name bedeutet so viel wie „Bethaus im Wald“. Bedhus i koid (oder für die, die es ganz genau wollen und Lautschrift lesen können: ˈbɛtʊs ə ˈkɔɨd) ist eher eine Schreibweise, die zur richtigen Aussprache führt.

Wenn ihr die gemeistert habt, könnt ihr euch gleich noch an der Aussprache der wichtigsten Sehenwürdigkeit des Ortes versuchen. Die Pont-y-Pair Brücke gehört neben dem Bahnhof, wo ihr auch ein kleines Museum findet, und der Kirche St. Mary’s zu den bekanntesten Plätzen. An der Kirche gibt es auch einen kleinen Parkplatz, von dem aus ihr das Städtchen erkunden könnt.

Die Brücke bietet dabei gerade im Sommer einen schönen Ort zum Entspannen. Wenn ihr sie überquert habt (Achtung, hier fahren Autos drüber – mit Hund und Kind ein wenig Vorsicht walten lassen), könnt ihr entweder am Ufer auf großen Steinen entspannen oder die Füße ins Wasser halten. Einige Steine können etwas glatt sein, also bitte nicht ausrutschen. Beliebt ist die Brücke nicht nur, weil sie schön anzusehen ist. Sie wird auch gern genutzt, um in den darunter liegenden Fluss zu springen – obwohl das laut Aushang ausdrücklich verboten ist.

Die Pont-y-Pair-Brücke in Betws-y-Coed.

Die Pont-y-Pair-Brücke in Betws-y-Coed.

Fährt man die A5 noch ein wenig weiter, kommt man schließlich zu einer weiteren Sehenswürdigkeit der Region – den Swallow Falls. Das ist – wie der Name schon verrät – ein Wasserfall und wenn man die Fotos so betrachtet, auch ein wirklich schöner. Wir waren allerdings nicht dort, weil man für den Ausblick noch mal zwei Pfund Eintritt pro Person hätte zahlen müssen. Und das war uns der bloße Wasserfallanblick an diesem Tag nicht wert. Es gibt noch einen alternativen Zugang auf der anderen Flussseite, den man über einen Wanderweg erreicht. Dieser ist kostenlos, war für uns an dem Tag aber nicht mehr machbar, weil es schon zu spät war.

Nach einem Abstecher nach Anglesey, der uns sehr begeistert hat und über den ihr in unserem Wales-Beitrag mehr erfahren könnt, haben wir noch der Stadt Caerfarnen einen Besuch abgestattet. Das war eher eine Notlösung, weil wir noch Zeit hatten und ein Strandbesuch ungeplant ausfallen musste. Aber wenn ihr Burgen mögt, werdet ihr die Stadt lieben. Hier gibt es nämlich eine ziemlich große Festung direkt am Meer – sehr malerisch! Auch sonst ist die Innenstadt sehr hübsch und lädt zu einem Spaziergang ein.

Baden kann man mit Hund auch, wenn die Gezeiten entsprechend sind. Allerdings ist der Strand nahe der Festung (die man besichtigen kann, nur leider nicht mit Hund) eher steinig – und wenn die Steine aufhören, hat man schlickige Nordsee-Verhältnisse. Ceeley fand es super, wir mussten erstmal unseren Pfotenreiniger zum Einsatz bringen, bevor es weitergehen konnte.

Idyllisches Campingfeeling auf dem Platz Tŷ Isaf nahe Llanberris.

Idyllisches Campingfeeling auf dem Platz Tŷ Isaf nahe Llanberris.

900 Höhenmeter bis zur perfekten Aussicht

Übernachten wollten wir dann direkt in Llanberris, allerdings war der Platz, den wir uns ausgesucht hatten, schon komplett belegt – an einem Donnerstag am frühen Abend. Wir brauchten also eine Alternative und haben schließlich auf dem “Tŷ Isaf Campsite” übernachtet. Das hat uns sehr gut gefallen, auch wenn die Sanitäranlagen eher rustikal waren (und unisex), das muss man wollen. Sonst war es aber super schön: Hunde willkommen und auf der großen Wiese konnten wir frei darüber entscheiden, wo wir stehen wollen.

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen, denn wir hatten eine Mission. Dafür ging es erstmal zurück nach Llanberris, denn in dem Ort startet einer von sechs Wanderwegen, die auf den Yr Wyddfa – besser bekannt als Mount Snowdon -, den höchsten Berg von Wales führen.

Warum aus dem Snowdonia der Eryri Nationalpark wurde

Obwohl Wales zum Vereinigten Königreich gehört, werden hier – ähnlich wie in Schottland – zwei Sprachen gesprochen: englisch und walisisch. Bis November 2022 wurde der Snowdonia Nationalpark bei seinem englischen Namen genannt, der sich vom höchsten Berg dem Snowdon ableitete. Eine Petition, die von 5000 Menschen unterzeichnet wurde, änderte das. Die Befürworter sprachen sich für eine stärkere Anerkennung der heimischen Ortsbezeichnungen aus. So wurde aus dem Snowdonia der Eryri Nationalpark – und auch der Mount Snowdon wird wieder bei seinem walisischen Namen genannt: Yr Wyddfa.

Der Schwierigkeitsgrad der Wanderungen ist sehr unterschiedlich, sodass für fast jeden Hund etwas dabei ist. Allerdings sollten Vierbeiner eine gewisse Kondition mitbringen. Der kürzeste Weg auf den Gipfel dauert hin und zurück mindestens sechs Stunden, ihr müsst mindestens 723 Höhenmeter erklimmen. Das geht gerade im Abstieg sehr auf die Pfoten und dementsprechend solltet ihr das nur machen, wenn ihr und euer Hund die nötige Wandererfahrung habt.

Wir haben uns im Vorfeld über alle Wege informiert und uns am Ende für den Llanberis Path entschieden. Das ist der längste der sechs Wege, aber auch der technisch am wenigsten anspruchsvolle. Einen Überblick über alle Wanderungen findet ihr auf der Webseite des Eryri Nationalparks. Auf keinen Fall solltet ihr mit Hund über den Grat Crib Goch gehen. Dieser Weg ist schon für Menschen nur bei guten Wetter und mit ausreichend Erfahrung geeignet.

Ist der Gipfel des Snowdon/Yr Wyddfa wolkenfrei, hat man einen unglaublichen Blick auf den Nationalpark.

Ist der Gipfel des Snowdon/Yr Wyddfa wolkenfrei, hat man einen unglaublichen Blick auf den Nationalpark.

Wichtig ist auch ein Vorabblick auf die Wettervorhersage, denn nichts ist ärgerlicher als auf dem Gipfel in 1085 Metern Höhe zu stehen und wegen Nebels oder einer Wolkenfront den Rundumblick ins Tal nicht genießen zu können – und glaubt uns, das wollt ihr wirklich nicht verpassen, denn ist das Wetter gut, ist die Aussicht einfach einmalig schön.

In Llanberis findet ihr übrigens nicht nur den Startpunkt unserer Wanderung – und zudem ausreichend Parkmöglichkeiten. Hier befindet sich auch der Bahnhof der Snowdon Mountain Railway, die mit einer alten Dampf- und einer Diesellok Passagiere ab Mitte Mai auf den Gipfel des Snowdon fährt – vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Denn der Name Snowdon kommt nicht von ungefähr. Ist die Wetterlage zu schlecht, tuckert die Bahn nur bis zur Clogwyn Station hinauf, diese liegt ungefähr auf drei Viertel der Strecke bis zum Gipfel.

Und noch ein Manko hat die Bahn: Mit Hund könnt ihr sie leider nicht nutzen. Lediglich Assistenzhunde kommen in den Genuss einer Mitfahrt, für alle anderen Vierbeiner ist der Zutritt leider nicht gestattet. Die Fahrt hat es allerdings auch preislich in sich: 42 Pfund kostet eine Tour auf den Gipfel inklusive Rückfahrt. Mit dem historischen Dampfzug sind es sogar 55 Pfund pro Erwachsenem (Stand: 06/2024).

Die Snowdon Mountain Railway.

Die Snowdon Mountain Railway (Foto: Denis Egan, Flickr.com | CC BY 2.0)

Mit Hund bleibt euch also nicht viel anderes übrig als auf Schusters Rappen zu gehen, wenn ihr einmal auf dem Berg stehen wollt, den schon Edmund Hillary zum Trainieren seiner Bergsteiger-Fertigkeiten genutzt hat. Der Weg von Llanberis aus ist dabei eine gute Wahl, wenn ihr es technisch nicht allzu anspruchvoll braucht.

14,5 Kilometer ist er lang und führt 975 Höhenmeter hinauf zum Gipfel. Wirklich verlaufen kann man sich nicht: Der Pfad ist breit und ausgetreten und folgt weitestgehend der Linie der Bahn. Ihr habt im Gegensatz zu den anderen Wegen den Luxus, dass sich auf halber Strecke ein kleiner Kiosk befindet, an dem ihr euch mit Snacks und Getränken versorgen könnt.

Gerade im Sommer, wenn es wirklich warm wird, solltet ihr aber früh aufbrechen. Wir sind gegen 7 Uhr losgelaufen, zu dieser Uhrzeit liegt der Weg im August noch gut im Schatten. Auf dem Rückweg, den wir am Gipfel gegen 11 Uhr angetreten sind, gab es dann keinen Schutz mehr vor der Sonne, weil der Nationalpark hier ziemlich baumlos ist.

Glücklich auf dem Gipfel: Bine und Ceeley auf dem Yr Wyddfa / Mount Snowdon.

Glücklich auf dem Gipfel: Bine und Ceeley auf dem Yr Wyddfa / Mount Snowdon.

Der Weg ist sonst gut zu gehen, es gibt einiges Geröll, sodass ihr gutes Schuhwerk braucht. Die Steigungen sind nicht ohne, aber einigermaßen gut zu händeln, weil sich die Höhenmeter eben strecken. Die schlimmste Stelle erwartet euch kurz vorm Gipfel. Habt ihr nämlich die Clogwyn Station passiert, kommt ein Anstieg, der es wirklich in sich hat. Die Steigung ist ordentlich und man braucht für einen Kilometer gefühlt eine dreiviertel Stunde. Wir waren super froh, dass das Wetter gut war – bei Nässe oder gar Eis würden wir hier nicht rauf wollen.

Die gute Nachricht ist, wenn ihr diese Stelle gemeistert habt, seid ihr so gut wie da. Es wird dann etwas voller, weil kurz vor dem Gipfel der Pyg Track, ebenfalls ein beliebter Weg zum Aufstieg, hier mit dem Llanberis Path zusammentrifft, aber das macht nichts – so lassen sich die Steinstufen auf den letzten Metern gemeinsam erklimmen.

Am Gipfel gibt es im Sommer ein Café an der Bahnstation, das bei unserem Besuch aufgrund von Sanierungsarbeiten leider geschlossen hatte. So blieb uns nur eine ausgiebige Pause zum Aussicht genießen – und natürlich das obligatorische Foto auf dem Gipfel. Das hatte ein bisschen Mount Everest Feeling. Auf das Podest führt eine Treppe und bei gutem Wetter wollen viele ein Bild – am Anstehen kommt man also fast nicht drum herum.

Abkühlung im Llyn Cwellyn

Ceeley ist zwar eine gut geübte Wanderbegleiterin, aber sie war trotzdem froh, als wir gegen 14 Uhr wieder am Auto waren. Eine solche Strecke mit so vielen Höhenmetern ist für einen Berner keine Selbstverständlichkeit. Wir können also gar nicht genug betonen, wie stolz wir auf sie sind, dass sie an diesem Tag so toll durchgehalten und mitgemacht hat.

Um uns ein bisschen vor der Sonne zu flüchten und uns ein wenig abzukühlen, haben wir uns nach der Tour noch zum Startpunkt des Ranger Path begeben. Dieser Weg auf den Snowdon startet weiter südlich – man muss von Llanberis quasi einmal um den Snowdon herumfahren, um hierhin zu kommen. Vom Parkplatz führt dann ein kurzer Holzpfad an den See Llyn Cwellyn. Dort gibt es keine wirklich offizielle Badestelle, aber einen kleinen Kiesstrand, an dem ihr mit Hund super Baden gehen könnt.

Es geht nicht allzu tief rein und Ceeley hat auch einige Spielpartner gefunden – sie hatte nur nicht mehr genug Energie für ausgiebiges Spiel nach der Tour 😀

Morgens hat man den Weg um den Llyn Idwal für sich noch alleine.

Morgens hat man den Weg um den Llyn Idwal für sich noch alleine. Der Berg im Hintergrund ist der berühmte Pen Yr Ole Wen.

Im Morgengrauen durchs Cwm Idwal

Weil die Snowdon-Wanderung Ceeley wirklich viel Kraft gekostet hat und sie am Tag drauf auch etwas Muskelkater hatte (noch so ein Grund, warum ausreichend Training vorher wichtig ist!), durfte sie am folgenden Tag Pause machen. Tatsächlich ist es im Nationalpark im Sommer und vor allem am Wochenende so voll, dass man teilweise an den beliebtesten Orten keinen Parkplatz mehr bekommt.

Die Erfahrung haben wir schmerzlich machen müssen, als wir an einem Samstag während unserer Reise (wir waren im August unterwegs) eine Runde um den See Llyn Idwal im Tal Cwm Idwal wandern wollten. Morgens um 9 Uhr (!) gab es keinen freien Platz mehr, auf dem wir Strolch, unseren Bus, abstellen konnten. Wir haben uns dann ein alternatives Ausflugsziel gesucht, aber wir wollten hier unbedingt hin, denn das Tal und der See sind unglaublich schön und zurecht ein Muss, wenn man den Eryri Nationalpark besucht.

Wir haben uns also kurzerhand an einem anderen Tag zur Übernachtung auf einen der Parkplätze in der Nähe direkt am Llyn Ogwen begeben. Das ging ganz gut, die Straße war einigermaßen leer, sodass es nicht zu laut wurde und sich ein schöner Blick über den See auf den gegenüberliegenden Berg Pen Yr Ole Wen bot. Es gab leider keinen richtigen Campingplatz oder Stellplatz in der Nähe, so ganz wohl ist uns immer nicht dabei im Nationalpark. Aber wir sind autark, es war nicht verboten – und solange alle ihren Müll wieder mitnehmen, geht es mal für eine Nacht.

Idyllisch im Morgenlicht: Der See Llyn Idwal.

Idyllisch im Morgenlicht: Der See Llyn Idwal.

Da die Jungs keine Lust auf frühes Aufstehen hatten und Ceeley wie gesagt Pause machen durfte, ging es kurzerhand für mich alleine los – morgens um halb sechs, kurz vor Sonnenaufgang. Und ich sage euch: Das ist die beste Zeit für diese Wanderung. Die startet an einem Parkplatz bei der Brücke Pont Pen-y Benglog. Der ist überschaubar groß und wird zum Großteil von Menschen genutzt, die in den dortigen Cottages oder in der Jugendherberge übernachten. Außerdem ist er relativ teuer, sodass wir ihn eher nicht empfehlen würden zum Auto abstellen, auch wenn die kleine Wanderung hier beginnt. 

Am frühen Morgen ist es wirklich noch super ruhig und es waren nur eine handvoll Leute schon unterwegs. Im August ist der Weg auch besonders schön, denn er wird gesäumt von wunderschön blühenden Heide-Pflanzen. Ein richtiger Traum! Über einen kleinen Fluss und eine kleine Brücke startet ihr dann auf den Rundweg. Der führt einmal um den See herum und ist gut vier Kilometer lang.

Wenn ihr sie nicht mit einem Abstecher zur “Devil’s Kitchen” verbindet, ist die Wanderung wirklich leicht und für jeden gut zu gehen. Es sind nur knapp 100 Höhenmeter zu überwinden, die sich aber wirklich gut verlaufen, der Weg ist gut ausgebaut und leicht zu finden. Und die Aussicht ist ein Traum. Der See umrahmt von den Bergen, dazu das Morgenlicht (teilweise schien noch der Mond) und die Heide-Kulisse – wer bis dahin noch nicht in Wales verliebt ist, der wird es spätestens nach dieser Wanderung sein.

Buchtipp

Natürlich haben wir erst an unserem letzten Tag im Nationalpark diesen kleinen Wanderführer für Hunde entdeckt. Die Reihe “Countryside Dog Walks” besteht aus Büchern, die sich gezielt an Hunde und ihre Halter richten und die euch Tipps für Wanderungen mit Hund in allerlei Ecken Großbritanniens geben. Natürlich gibt es auch eine Ausgabe für den Eryri/Snowdonia Nationalpark und hätten wir diese schon vorher gehabt, hätten wir sicherlich noch den einen oder anderen Tag extra hier eingeplant. Die Optik ist teilweise ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber die Inhalte sind gut und verständlich aufgeschrieben. Einziger Nachteil: Es ist auf Englisch. Es ist aber mit normal guten Kenntnissen gut zu verstehen – und ganz zur Not hilft euch die Übersetzungsfunktion von Google Lens.

Countryside Dog Walks – Snowdonia: 20 Graded Walks with No Stiles for Your Dogs | Taschenbuch, 96 Seiten, 2013 | Erschienen im Verlag “Wet Nose Publishing” | Erhältlich bei Amazon (Werbung ohne Bezahlung)

Nach ein bis zwei Stunden – je nachdem wie oft man stehen bleibt, um die Aussicht zu bewundern oder zu fotografieren, kommt man wieder am Ausgangspunkt an. Ich war sehr beseelt und muss sagen, dass die kleine Wanderung wirklich mein Liebling im gesamten Nationalpark-Programm war. Eine Tourenbeschreibung könnt ihr beim National Trust finden.

Für uns hieß es dann Abschied nehmen vom Nationalpark – nicht ohne das Versprechen, dass wir wiederkommen, um noch mehr schöne Ecken für uns zu entdecken. Am Ende unserer Wales-Reise waren wir damit noch nicht. Welche wunderbaren Orte diese so unterschätzte Region von Großbritannien noch für uns bereit hielt, könnt ihr in unserem Wales-Beitrag nachlesen.

Auf einen Blick: Camping mit Hund auf dem Tŷ Isaf Nant Peris Campsite

  • Lage: Der Platz befindet sich in der Nähe Llanberis, man kann von hier aus entweder den Llanberis Path auf den Snowdon nehmen oder auch den Startpunkt des Miners Track in der anderen Richtung erreichen.
  • Hundefreundlichkeit: Hunde sind willkommen und auf der großen Zeltwiese ist viel Platz für eure Vierbeiner. Ihr zahlt nichts extra.
  • Preis: Zehn Pfund zahlt man pro Person pro Nacht (Stand 05/2024), das ist ziemlich günstig, die Sanitäranlagen sind dafür aber sehr rustikal.
  • Besonderheiten: Die Lage! Man steht wirklich mit einem tollen Blick auf den Nationalpark. Und die Wiesen, auf denen man steht, geben einem ein tolles Campinggefühl. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
  • Weiterempfehlung? Wenn ihr super penibel seid was Sanitäranlagen angeht und es da wirklich modern mögt, dann ist der Platz nichts für euch. Wer sein eigenes Bad dabei hat, dem kann es egal sein – und der findet hier viel Grün, viel Platz zum Ausbreiten und einen wirklich guten Ausgangspunkt für Snowdon-Wanderungen. Wir würden wiederkommen!