Wir sind bei der letzten Station auf unserer Tschechien-/Österreich-Rundreise angekommen. Demnächst widmen wir uns wieder ein paar anderen Regionen, unseren Vorbereitungen für die nächste große Urlaubsrundreise, den Tücken der Campervans und vielem mehr. Aber vorher haben wir noch zwei sehr sehr schöne Ausflugsziele, die wir euch zeigen wollen.

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Kein Superwetter, aber trotzdem eine beeindruckende Kulisse: Auf dem Weg zum Zürser See.

Kein Superwetter, aber trotzdem eine beeindruckende Kulisse: Auf dem Weg zum Zürser See.

 

Wandertag zum Zürser See

Das erste Ziel ist der Zürser See, zu dem wir eine schöne kleine Wanderung unternommen haben, die auch für Anfänger und nicht ganz so ausdauernde Hunde gut geeignet ist. Startpunkt der Tour ist das beschauliche Lech. Im Sommer ein Anziehungspunkt für Wanderfreunde und recht belebt. Man merkt aber, dass das Gebiet vor allem im Winter gerne genutzt wird. Egal wohin man den Blick schweifen lässt, in dieser Region ist von fast jedem Punkt aus irgendwo ein Skilift auszumachen. Und im Sommer sind im Ort zwar viele Menschen mit Wanderschuhen und Funktionskleidung zu sehen, aber offensichtlich gehören die nicht zum typischen Lech-Klientel. Denn nicht nicht alle Lokale sind im Sommer geöffnet und die Hoteliers nutzen die ruhige Zeit für Modernisierungsarbeiten. Und so haben wir wohl eine Zeit abgepasst, in der hier einfach keine Hochsaison ist – das war uns aber ganz recht.

Von Lech aus nimmt man den Wanderbus ins benachbarte Zürs. Es gibt tatsächlich nur einen Bus, der Zürs als Ziel hat und er fährt im Sommer nur einmal die Stunde. Da die Touristeninfo im Ort uns nicht so richtig weitergeholfen hat, informiert euch lieber online über die Abfahrtszeit. Tickets kauft man im Bus, die Einzelfahrt kostet für zwei Personen drei Euro (Stand 08/2017). Der Hund fährt gratis, muss aber Maulkorb tragen.

Alternativ könnt ihr auch direkt in Zürs starten. Das Örtchen (wundert euch nicht, es ist sehr überschaubar) wirkt im Sommer fast ausgestorben. Direkt am Ortseingang an einem Kreisverkehr gibt es eine Fläche, wo man das Auto gut parken kann. Dort in der Nähe hält auch der Bus. Auf der (von Lech kommend) rechten Seite findet ihr dann ausgeschildert den Einstieg in den Wanderweg zum Zürser See. Den Aufstieg könnt ihr entweder auf die harte Variante querfeldein (kürzer, aber steil) bewältigen, oder ihr macht es wie wir und schlendert in Serpentinen einen Wirtschaftsweg nach oben. So dauert es gut eineinhalb Stunden, bis man oben angelangt ist. Der Weg läuft sich gut und unkompliziert, Wanderschuhe müssen dennoch sein – vor allem für den Rückweg.

Unsere Wanderbegleiter.

Unsere Wanderbegleiter.

 

Menschenleere Pfade und tierische Begleiter

Beim Aufstieg könnt ihr übrigens nicht nur einen tollen Blick auf die umliegende Landschaft genießen, in der man sich umgeben von Bergen mehr als klein fühlt. Wenn ihr irgendwann ein fiepsendes Geräusch hört, ist das wahrscheinlich kein Vogel. Beobachtet man die Umgebung genau, sieht man hier und dort Murmeltiere umherflitzen, die sich flink in ihre Löcher verkriechen, wenn man mit Hund zu nahe kommt. Wenn euer Hund gerne auf Jagd geht, lasst ihn besser an der Schleppleine laufen.

Eine kurze Leine solltet ihr übrigens auch lieber dabei haben, denn im letzten Abschnitt grasen Kühe. Sehr neugierige Kühe. Vor allem die jungen Rinder haben uns und Jodie sehr neugierig beäugt, einigen sind wir lieber aus dem Weg gegangen, weil sie Kälber hatten und wenig begeistert aussahen. Da immer wieder einige Kühe direkt auf Jodie zusteuerten und wir nicht herausfinden wollten, welche Absicht dahinter steckt, hat einer von uns immer den Job des menschlichen Kuh-Schutzschildes übernommen und die (eigentlich super friedlichen) Tiere sanft vom Weg gescheucht, wenn sie ihn uns versperrt haben. Alles in allem ein kleiner Kuh-Slalom, an dessen Ende unser superschönes Wanderziel wartete.

Wunderschön blau und menschenleer – der Zürser See.

Super riesig ist der Zürser See nicht, dafür hat er eine unglaublich schöne Farbe. Und das Beste ist: man ist fast alleine. Keine Menschenmassen, keine Touristen, die ständig den Hund angrabbeln wollen, bis auf eine handvoll anderer Wanderer ist hier oben niemand. Das liegt wohl auch daran, dass der Lift, der nach oben führt, im Sommer außer Betrieb ist (oder es zumindest war, als wir dort waren). Eine superschöne Tour also, wenn man seine Ruhe haben will.

Es gibt einen kleinen Steg, der zu einer Holzplattform im See führt. Dort kann man in Ruhe picknicken und den Blick auf die Umgebung genießen. Übrigens: Auch im Hochsommer empfehlen wir definitiv eine Jacke oder sogar einen Pullover. Auf 2160 Meter Höhe, auf der der See liegt, kann es doch recht frisch sein. Der Abstieg geht dann querfeldein über die Bergwiesen und schließlich am Zürsbach entlang – einfach immer den roten Markierungen folgen. Bis wir wieder an unserem Auto in Lech angekommen waren, waren wir etwa viereinhalb Stunden unterwegs. Wir sind immer recht langsam unterwegs, wer fix und geübt ist, schafft das sicherlich auch in drei oder dreieinhalb Stunden. Eine wirklich schöne Tour, die wir wärmstens weiterempfehlen können.

Wassertanken auf dem Abstieg ins Tal - leider war die Pumpe etwas kaputt und spitzte Jodie Wasser ins Gesicht. Sie fand es so semir gut :D

Wassertanken auf dem Abstieg ins Tal – der Zulauf spritzte im Abstand einiger Sekunden immer wieder einen heftigen Schwall eiskaltes Wasser in den Trog – kompliziertes Trinkerlebnis für unsere Jodie 😀

 

Übernachtungsstopp am Arlberg

Übernachtet haben wir übrigens auf dem Campingplatz “Arlberg Panorama Camping“. Der Platz liegt ein paar Kilometer vor Zürs fast direkt an der S16. Das macht aber nichts, mit Verkehrslärm hatten wir nicht zu kämpfen. Dafür gab es ziemlich moderne und schöne Sanitäranlagen – was unter anderem daran liegt, dass zu dem Campingplatz auch Apartments gehören. Da wir wirklich nur die Nacht hier verbracht haben, können wir zur Hundefreundlichkeit leider nicht viel sagen. Das Übernachten an sich war mit Jodie allerdings sehr unproblematisch.

Nach unserer Zürs-Wanderung ging es dann schon fast wieder Richtung Heimat. Einen Stopp legten wir noch vor unserer letzten Wanderung im Brandnertal ein. Auf dem Campingplatz “Panorama Camping Sonnenberg” ist der Name Programm. Man hat wirklich einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge, auch wenn der Campingplatz selbst direkt im Ort liegt.

Auch hier stand man Jodie sehr freundlich gegenüber und wir waren bei Weitem nicht die einzigen Besucher mit Hund. Die Menschen waren auch abgesehen davon freundlich und entspannt, was die An- und Abreisezeit angeht. Und in der Umgebung gibt es ziemlich viele Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Eine schöne Übersicht über einen Großteil der Wanderwege findet ihr zum Beispiel auf dieser Seite.

 

Weil es nicht so anstrengend war, konnte Jodie auch noch fröhlich gucken, als sie am Alvier für uns posierte.

Weil es nicht so anstrengend war, konnte Jodie auch noch fröhlich gucken, als sie am Alvier für uns posierte.

Kurzwanderung zum Kesselfall

Wir wollten am Tag nach unserem langen Marsch zum Zürser See nur eine kurze Wanderung machen und haben uns deshalb für diese kleine Rundwanderung von Brand zum Kesselfall entschieden. Der Weg ist wirklich einfach zu gehen und anspruchslos – etwas Lockeres zum Ausklingen des Urlaubs mit einem tollen Ziel. Dass wir auf Wasserfälle stehen, ist ja spätestens seit unserem Beitrag zu Zell am See kein Geheimnis mehr. Der Kesselfall ist zwar nicht der größte, spannendste oder spektakulärste Wasserfall, den wir je gesehen haben. Dennoch ist er recht beeindruckend, weil der Alvierbach hier etwa 15 Meter in einem Felskessel in die Tiefe stürzt.

In einer 40 Meter tiefen Klamm rauscht der Alvier hier durchs Felsgestein.

Für die Tour braucht man übrigens etwa eineinhalb Stunden – und es geht nur ca. 100 Höhenmeter rauf und wieder runter. Also alles sehr entspannt. Wer noch Lust auf eine weitere Wanderung hat, dem legen wir noch den Rundweg durch die Alvierklamm ans Herz. Von Bürs aus startet man durch die Schlucht, in der der Alvier sich blau durchs Gestein schlängelt.

Wir selbst haben die Tour nicht gemacht, aber unsere lieben Freunde von Rosebrocks on Tour haben die Strecke ausgiebig mit ihrer Bernerhündin Airi getestet und für gut befunden. “Mit den Hunden war sie super zu laufen, das war gar kein Problem. Nie schwierig für vier Pfoten und angenehm viel Schatten so wie angenehm viel Wasser. Auch der Rückweg war schön durch den Wald und nur ganz am Ende kurz durch den Ort”, schreiben die beiden. Dem Urteil vertrauen wir gerne, weshalb diese Wanderung schon für den nächsten Österreich-Urlaub mit auf der Wunschliste steht. 

Zauberhafter Anblick: Airi in der Alvierklamm. Foto: SasR Photography

 

Auf einen Blick: Panorama Camping Sonnenberg

  • Lage: Nördlich von Bludenz im beschaulichen Nüziders am Ortsrand.
  • Hundefreundlichkeit: Den Hund mitzubringen ist hier kein Problem, Jodie wurde freundlich empfangen und wir konnten gemütlich Grillen und unseren Urlaubsausklang genießen.
  • Preis: Etwa 32 bis 42 Euro muss man für eine Übernachtung von zwei Personen mit Kleinbus und Hund rechnen – abhängig von Platz und Saison. Der Hund wird in der Hauptsaison mit 3,50 Euro berechnet, das ist nicht super günstig, aber in Ordnung.
  • Besonderheiten: Der Platz ist ein guter Ausgangspunkt für Wandertouren in der Gegend. Übrigens sind die Stellplätze terrassenförmig ausgerichtet – wer weiter oben steht und aus dem Bus den super Panoramablick genießen will, zahlt ein bisschen mehr.
  • Weiterempfehlung? Für kurze Aufenthalte auf jeden Fall, aber auch für Reisende, die länger bleiben wollen, können wir uns den Platz sehr gut als Basis vorstellen.