Erholsame, schöne Orte liegen manchmal ganz nah. Es muss nicht immer der große Urlaub in Holland, Norwegen, Italien oder Spanien sein – auch nicht mit Hund. Meistens reicht es einfach, wenn man sich seinen Bus, sein Wohnmobil oder sein Zelt schnappt und einfach mal die eigene Umgebung erkundet.

Direkt zur Campingplatzbewertung

Sonnenuntergang und zartes magenta – in der Heide eine schöne Kombination, auch mit Hund.

Für uns ist einer dieser schönen, ganz nahen Plätze die Heide. Mindestens einmal im Jahr fahren wir Ende August für wenigstens einen Tag nach Norden, um die lila Blütenpracht zu genießen und einen ausgiebigen Spaziergang mit Jodie zu machen. Meist verbinden wir das mit einem Fototreffen und einem Ausflug ans Meer, in diesem Jahr ging es ganz klassisch in die Lüneburger Heide – genauer gesagt Richtung Handeloh.

 

Kleiner See als großer Hingucker

Nur wenige Autominuten entfernt liegt dort in Holm-Seppensen der Campingplatz Nordheide. Auf den ersten Blick wirkt der Platz sehr klein – wenn man eine Runde gedreht hat, stellt sich das aber schnell als Irrtum heraus. Der Platz hat außerdem einen ganz besonderen Hingucker zu bieten: Einen See, der direkt am Eingang liegt und der im Sommer zum Baden genutzt werden kann. Leider leider dürfen Hunde nicht darin schwimmen. Das ist ein bisschen schade, aber verständlich: aus dem See speist sich nämlich auch ein Teil der Wasserversorgung. Toilettenspülung, Reinigung und Bewässerung werden direkt aus See- und Brunnenwasser gewonnen. 

 

Camping direkt am Wasser: Ein kleiner See lädt in der Nordheide zum Baden ein.
Ein bisschen Skandinavien-Feeling: Blick vom Campingplatz aus über den See.

Direkt zur Heide gelangt man vom Campingplatz aus nicht – der Ort ist umgeben von Wald. Das ist aber nicht so richtig schlimm, denn wer ein Fahrrad mitnimmt kann so eine gemütliche Tour ins nahegelegene Büsenbachtal machen. Das ist eines der Heidegebiete, die auch für das Heideblüten-Barometer regelmäßig aufgesucht werden. So kann man bequem von zu Hause aus im Internet gucken, wie weit die Blüte schon ist – und den perfekten Zeitpunkt für einen Besuch abpassen.

Der beste Blick? Vom Pferdekopf!

Wer mit dem Auto kommt, kann direkt in der Nähe des Bahnhofs Büsenbachtal auf einem kleinen Wanderparkplatz parken. Für Menschen mit Hund würden wir aber empfehlen, noch ein paar Meter weiter zu fahren und am Schafstall zu parken. Von dort führt ein kleiner Pfad in Richtung Pferdekopf, der ein bisschen angenehmer zu laufen und schattiger ist, als der Wirtschaftsweg vom Wanderparkplatz aus. Dort kommen auch immer mal wieder Autos, weswegen wir die verstecktere Variante lieber mochten.

 

Blick vom Pferdekopf auf das Büsenbachtal.

Namensgeber des Tals ist übrigens – ihr ahnt es – der kleine Büsenbach, der sich durch die Heide schlängelt. Für Hunde ist das super, so gibt es auch an sonnigen Tagen zumindest für den Vierbeinner immer wieder die Möglichkeit, sich zu erfrischen. Dafür müssen sie es jedoch hinnehmen, den gesamten Besuch über an der Leine zu bleiben. Hier gilt überall ganzjährig Leine.

Es gibt viele verschiedene Wege, die man laufen kann. Eine kurze, aber schöne Runde führt zum Pferdekopf, dem höchsten Hügel. Etwa 15 Minuten ist man unterwegs, dann hat man einen schönen Ausblick auf das Tal und die Heide. Wie ihr seht hatten wir (noch) nicht so richtig viel Glück. Viel von der Heide ist aufgrund der Wärme vertrocknet gewesen oder hat eher kleine Blüten ausgebildet. Also kein magentafarbener Teppich – aber immerhin konnte man ein paar einzelne Blüten entdecken. 

Geheimtipp für trockene Zeiten: Die Fischbeker Heide

Ein bisschen Blüte ist zu erahnen: Jodie in der Fischbeker Heide.

Vom Campingplatz aus ist aber nicht nur die Heide bei Handeloh gut zu erreichen. Auch auf einen Abstecher in die Fischbeker Heide in Hamburg ist es nicht weit. Die gilt in diesem Jahr übrigens als kleiner Geheimtipp für Heidefreunde. Weil dort auch zahlreiche Moose zuhause sind, sind viele der Heidepflanzen durch das vom Moos gespeicherten Wasser grün geblieben und auch bei der langen Hitze nicht vertrocknet. Bei unserem Besuch waren die Pflanzen noch nicht ganz aufgeblüht – oder zumindest nicht so üppig mit großen Blüten bestückt wie in anderen Jahren. Machte aber nichts, denn auch so lässt es sich gut über die sandigen Wege schlendern. Dabei gibt es hier und da auch bewaldete Abschnitte, nur Wasser haben wir nicht entdeckt. Parken kann man übrigens am Ende der Straße “Schnuckendrift” – was für ein schöner Name <3

 

 

Ausflugstipp: Palinger Heide

Die Lüneburger Heide ist recht bekannt – an den gängigen Orten kann es auch mal voll werden. Wer es ein bisschen ruhiger mag oder ohnehin an der Küste unterwegs ist, dem empfehlen wir einen Ausflug in die Palinger Heide. Sie ist ein Teil des sogenannten “Grünen Bands”, liegt also im ehemaligen DDR-Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Sie erstreckt sich über eine Fläche von knapp 270 ha. Das Schöne: Es gibt nicht nur die Heide, sondern auch Wälder und kleine Seen, sodass eine Runde mit Hund auf den Spazierwegen viel Abwechslung bietet – auch wenn hier wie in fast allen Heidegebieten Leinenpflicht herrscht. Wir würden als Ausgangspunkt den Ort Herrnburg empfehlen. Leider gab es im Sommer 2018 einige Brände, sodass wir nicht sagen können, wie es dort derzeit aussieht.

 

Auf einen Blick: Der Campingplatz Nordheide

  • Lage: In der nördlichen Lüneburger Heide direkt im kleinen Ort Holm-Seppensen – und unweit vom eher bekannten Handeloh.
  • Hundefreundlichkeit: Es gibt Tütenspender auf dem Platz, der Hund zahlt außerdem nichts extra – das finden wir super. Leider dürfen Hunde nicht in den See, das ist aber verständlich, weil das Seewasser noch anderweitig genutzt wird (siehe oben). 
  • Preis: Zu zweit mit Hund und ohne Strom haben wir mit unserem Bus 19 Euro für eine Übernachtung bezahlt (Stand 08/2018) – zwei Duschmarken inklusive. 
  • Besonderheiten: Der Badesee direkt am Platz, der den Campern vorbehalten ist. Außerdem die gute Lage: Neben den Heideflächen kann man auch andere Sehenswürdigkeiten wie den Wildpark Lüneburger Heide oder den Wildpark Schwarze Berge gut erreichen. Und was auch mal gesagt werden darf: sehr schöne Sanitäranlagen!
  • Weiterempfehlung? Wir würden definitiv wiederkommen – und beim nächsten Besuch auch Badesachen mitbringen.

 

<style>
@media only screen and (max-width: 850px) {
    #top-area {
        background-position: 55%;
    }
}
</style>