Der Offersøykammen hat von allen schönen Bergen auf den Lofoten in unserem Herzen einen ganz besonderen Platz. Als wir im Winter 2019 hier waren, haben wir über dem Gipfel eine unglaubliche Polarlichtshow erleben können. Erwandert hatten wir ihn aber bisher nicht – das haben wir nun nachgeholt und sind mit einem unglaublichen Gipfelpanorama belohnt worden.

Kilometer Strecke Insgesamt

Stunden Gehzeit (Inklusive Pausen)

Höhenmeter in der Spitze

Gestartet sind wir auf einem kleinen Parkplatz, den ihr erreicht wenn ihr von der Flakstadøy kommend direkt hinter dem Nappstraumtunnelen rechts auf einen kleinen Pfad abbiegt. Dieser führt zu der großen Schotterfläche, die genug Platz für so einige Autos bietet. 

Normalerweise startet die Wanderung am Parkplatz Skreda, einen guten Kilometer weiter. Wir haben uns aber für eine weniger steile Aufstiegsalternative entschieden. Diese ist dafür etwas länger.  

Polarlichter über dem Offersøykammen

Nicht nur im Winter unter dem Polarlichthimmel ist das Panorama aus Offersøykammen (ganz rechts) sowie dem Blick Richtung Hauckland und Uttakleiv eine beeindruckende Kulisse.

Sanfter Beginn, steiler Endspurt

Ihr folgt zunächst dem gut sichtbaren Pfad Richtung Nordosten. Nach etwa 400 Metern teilt sich der Weg. Ihr folgt der Abzweigung nach rechts Richtung Osten. Was folgt ist ein noch überschaubar anstrengendes Auf und Ab, bis ihr schließlich einen kleinen See, den Dalvatnet erreicht.

Hier lohnt es sich in jedem Fall mit eurem Hund eine kleine Trinkpause einzulegen oder die Wasservorräte aufzufüllen. Der zweite Teil der Wanderung wird nämlich sehr viel anstrengender. 

Auf Outdooractive findet ihr die gesamte Wanderung noch einmal auf einen Blick – inklusive Karte und GPS-Track.

Auch wenn die Wanderung zu den eher leichten auf den Lofoten gehört und für Mensch und Hund, was die technischen Anforderungen angeht, wirklich gut zu bewältigen ist, sollte man doch ein wenig Kondition mitbringen. Denn nachdem ihr ein kleines Birkenwäldchen durchquert habt, trefft ihr auf den Hauptwanderweg und der hat es in sich.

Über ausgetretene Pfade geht es steil nach oben. Ceeley hatte damit relativ wenige Probleme, eher im Gegenteil. Sie wäre wahrscheinlich am liebsten fix auf den Gipfel gespurtet, damit sie nicht ständig auf uns warten muss. Für uns war das Ganze schon etwas anstrengender.

Steil geht es Richtung Gipfel des Offersøykammen

Steil geht es Richtung Gipfel des Offersøykammen.

Panoramaaussicht auf den Nappstraumsund

Nun könnte man meinen, das läge an uns und unserer etwas eingeschlafenen Kondition. Wir waren aber nicht die Einzigen, die der Aufstieg gehörig ins Keuchen brachte. Auf dem Weg nach oben trafen wir ein etwas älteres Pärchen, das ein wenig irritiert war über die generelle Einstufung als “leichte Wanderung” – und zugab, dass es sich das Ganze nicht so schwer vorgestellt hätte.

Aber bevor ihr verzweifelt: Es ist schaffbar und es ist machbar. Gut 200 Höhenmeter müsst ihr in der Steillage zurücklegen. Da das Ganze sich aber auf relativ wenig Wegstrecke verteilt, seid ihr nach gut einer bis eineinhalb Stunden je nach Geschwindigkeit bereits am Gipfel auf 436 Höhenmetern angekommen. Und dort erwartet euch eins der schönsten Panoramen auf den Lofoten. 

360° Rundumblick: So sieht es aus, wenn man den Aufstieg geschafft hat und auf dem Offersøykammen steht. Mit einem Klick auf den VR-Button gelangt ihr zur Vollbild-Ansicht und könnt euch in Ruhe durch das Panorama scrollen.

Der Gipfel ist relativ weitläufig und es gibt auch einige windgeschützte Plätze, denn es zieht wie Hechtsuppe. Vorsicht ist nur an der nördlichen Kante geboten, denn dort fällt der Berg steil ab – das ist die markante Kante, die dem Offersøykammen seine einzigartige Form verleiht.

Haifischflosse mit Extra-Wandermöglichkeit

Wenn ihr das Gipfelpanorama ganz ausgiebig genossen habt, könnt ihr noch einen kleinen Abstecher den Kamm entlang Richtung Osten machen. Denn obwohl der Berg von der einen Seite aussieht wie eine Haifisch-Flosse, hat er doch auf der anderen Seite noch einen Ausläufer mehr und ist nicht mehr ganz so flossenförmig.

 

Jan und Ceeley auf dem Gipfel des Offersøykammen

Auf dem Dach der Welt: Jan und Ceeley auf dem Gipfel des Offersøykammen.

Der Abstieg erfolgt dann entweder auf dem gleichen Weg oder ihr macht eine kleine Runde daraus und nehmt auf dem Rückweg die Route über Skreda. Bedenkt allerdings, dass ihr dann ein gutes Stück an der Straße entlang laufen müsst. Das ist mit Hund auf der Strecke weniger angenehm.

Insgesamt ist die Tour eine schöne Halbtageswanderung und für alle gut machbar. Für die 6,1 Kilometer haben wir gute drei Stunden gebraucht – ausgiebige Pause am Gipfel inklusive. Zu den Geheimtipps gehört der Offersøykammen zwar nicht mehr. Aber der Andrang ist gut überschaubar – und durch die wahnsinnige Aussicht durchaus berechtigt.