Die Lofoten gehören sicher zu den größten Sehnsuchtsorten in Norwegen – und das nicht von ungefähr. Das kleine Paradies aus etwa 80 Inseln im Norden des Landes wird gerne als „Norwegen in a nutshell“ (dt: Norwegen in der Nussschale) bezeichnet, weil es einfach eine unglaubliche Landschaft und so viel Abwechslung auf kleinstem Raum bietet. Man kann baden (wenn man nicht kälteempfindlich ist), es gibt unzählige traumhafte Wanderungen, im Sommer sind die Lofoten ein großartiger Ort, um die Mitternachtssonne zu genießen und im Winter ein Mekka für Polarlicht-Jäger.

Es gibt tolle Postkarten-Motive mit kleinen roten Fischerhütten, sattblauem Meer und massiven Bergketten im Hintergrund – und einfach wahnsinnig viel zu entdecken. Auch für viele Menschen, die mit Hund reisen, sind die Lofoten ein Traumziel. Wir hatten das Glück, bereits sehr oft hier Urlaub machen zu können. Unsere Erfahrungen möchten wir deshalb an euch weitergeben – wie ihr anreisen könnt, welche Stellplätze es gibt und welche Ausflugsziele sich mit Hund wirklich lohnen. 

Die Anreise

Wenn wir hier von “den Lofoten” sprechen, dann meinen wir damit die Hauptinseln, die ihr auch einfach via Straße und ohne Fähre erreichen könn: Moskenesøya, Flakstadøya, Vestgøya, Gimsøya und Ausvågøya. Auch die Inseln Røst und Værøy gehören zur Inselgruppe. Auf Røst waren wir selbst noch nicht, über unsere Reise nach Værøy findet ihr an dieser Stelle alle wichtigen Informationen und Reisetipps.

Für die Anreise auf die Hauptinseln habt ihr zwei Optionen mit dem Auto. Die beliebteste – und schnellere Variante – ist die mit der Fähre von Bodø auf den südlichen Teil der Inselgruppe, genauer gesagt nach Moskenes. Die Überfahrt dauert etwa dreieinhalb Stunden, Hunde müssen während dieser Zeit im Auto bleiben oder können alternativ auch in einer Box an Bord untergebracht werden. Nach Angaben des Fährbetreibers Torghatten können Tiere dort nach Ermessen des Kapitäns auch besucht werden, das haben wir bisher aber nicht in Anspruch genommen.

Auch bei gutem Wetter kann es auf der Überfahrt sehr windig und damit schaukelig werden – wenn ihr oder euer Vierbeiner schnell seekrank werdet, dann denkt an entsprechende Versorgung vor der Überfahrt. Einen Platz auf der Fähre könnt ihr reservieren – das kostet aber je nach Länge eures Autos bis zu 550 NOK (Stand 09/2023). Gerade im Sommer und an Wochenenden kann das sinnvoll sein, wenn ihr einen engen Zeitplan habt. Da nur die Hälfte der Plätze reservierbar ist, reicht es aber oft auch aus, sich einfach frühzeitig anzustellen. 

Alternativ gibt es seit einigen Jahren einen Landweg, der alle Inseln miteinander verbindet, sodass ihr keine Fähre nutzen müsst. Mit dieser Straße, die auch als Nationaler Touristenweg ausgezeichnet ist, gelangt ihr bequem von Narvik aus auf die Lofoten. Ihr müsst aber auf eurer Reise zusätzliche Zeit einplanen. Schon zum Fähranleger in Bodø braucht man mit dem Auto von Oslo aus gesehen 16 Stunden mit dem Auto – reine Fahrtzeit. Fast 1200 Kilometer sind zurückzulegen. Wer von Süden aus den Landweg über Narvik nimmt, ist noch einmal mehr als 600 Kilometer und zehn Stunden länger unterwegs.

Lofoten-Idylle am Fähranleger in Moskenes.

Lofoten-Idylle am Fähranleger in Moskenes. Die Fähre für die Autos ist allerdings etwas größer. 

Überlegt also gut, welche Route für eure Reise wirklich Sinn macht – und welche am besten für euren Hund ist. Neben der Bodø-Moskenes-Fähre gibt es zudem noch weitere Fährverbindungen, die sich für die Überfahrt anbieten. Das sind die Verbindungen Bognes-Lødingen (ca. 1 Stunde Fahrzeit) und Skutvik-Svolvær (2 Stunden Fahrtzeit und Achtung! Das ist eine Sommerroute!).

Übrigens wer im Winter unterwegs ist, dem seien sehr gute Winterreifen, idealerweise mit Spikes empfohlen. Ansonsten gehören mindestens Schneeketten ins Gepäck. Auch im Frühjahr kann auf den Lofoten noch Schnee liegen und das nicht zu knapp. Als wir im März 2019 hier waren, lag er teilweise kniehoch. 

Sommergefühle auf den Lofoten: Blick vom Ryten auf den Kvalvika Beach.

Sommergefühle auf den Lofoten: Blick vom Ryten auf den Kvalvika Beach.

Lofoten mit Hund – ein Wandertraum

Ist man erstmal auf den Lofoten angekommen, hat man beim Wandern mit Hund die Qual der Wahl. Die Routen, die man laufen kann, scheinen schier endlos – für jeden ist etwas dabei. Sei es von ganz gemütlich und kurz zu irgendeinem wunderschönen Strand oder von lang und steil auf einen der zahlreichen majestätischen Gipfel. Auch einfach über die Inseln fahren und hin und wieder an den schönsten Stellen anhalten und sich umsehen, ist natürlich möglich. Aber ehrlich gesagt: Wer auf den Lofoten nicht gewandert ist, der hat die Lofoten nicht richtig erlebt – finden wir jedenfalls.

Wichtig ist aber bei aller Schwärmerei, dass ihr eure Wanderungen gut plant. Sind die Touren für Hunde überhaupt geeignet? Hat der Hund die nötige Kondition um rauf, aber auch wieder runterzukommen? Ist euer Hund Bergtouren gewöhnt und trittsicher? Habt ihr die richtige Ausrüstung dabei? Auf den Lofoten kann sich das Wetter rasend schnell ändern. Braucht euer Hund vielleicht bei Regen einen Schutz, damit er nicht zu schnell durchnässt und friert? Denkt auch an Snacks, ein Erste-Hilfe-Set etc., damit ihr für den Notfall gut gerüstet seid.

Einen Anhaltspunkt, ob Touren generell für Hunde geeignet sind oder nicht, könnt ihr etwa bei „Rando-Lofoten“ finden. Dort kann man die Touren jeweils nach Schwierigkeit, Zeitaufwand und Insel filtern – und auch danach, ob sie mit Hund geeignet sind. Auch wir haben schon einige Touren mit Hund auf den Lofoten vorgestellt

Buchtipp: Wandern auf den Lofoten und Vesterålen

Ganz ohne Wanderführer sollte man die Lofoten nicht besuchen – denn auch wenn man die Einheimischen immer um einen guten Rat fragen kann, sind einige Einstiege in Wanderungen doch etwas schwerer zu finden. Auf unseren Reisen nutzen wir gerne den Wanderführer „Lofoten und Vesterålen: 50 Touren” von Rother und sind sehr happy. Die Schwierigkeitsangaben sind allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen, wenn man aus dem Flachland kommt. Leichte Routen können durchaus schweißtreibend sein! Auch für Winterwanderungen ist der Reiseführer leider nicht immer hilfreich. Einige Touren sind bei Schnee und Eis nämlich definitiv leider nicht zu empfehlen.

Reinebringen mit Hund?

Eine Wandertour, die ganz oben auf der Liste vieler Reisender steht, ist die auf den Reinebringen. Der Ausblick vom Hausberg des malerischen Fischerdörfchens Reine gehört wohl mit zu den bekanntesten auf den Lofoten. Denn der Gipfel hält nicht nur einen wunderbaren Blick auf die Umgebung, sondern auch einen versteckten See bereit, den man vom Fuß des Berges nicht sehen kann.

So toll die Aussicht aber auch sein mag, die Wanderung auf den Berg ist nicht ganz ungefährlich. Zwar gibt es mittlerweile eine Treppe, die einen großen Teil des Aufstiegs erleichtert. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Tour dennoch nicht. Immer wieder kommt es zu Rettungsaktionen am Berg, auch tödliche Unfälle gab es bereits. Überlegt euch daher gut, ob ihr und euer Hund den 400 Höhenmetern und den vielen Stufen wirklich gewachsen seid und rüstet euch wie oben bereits beschrieben gut aus. Auch umkehren sollte auf jeder Bergtour eine Option sein. Die Aussicht ist niemals mehr Wert als eure Gesundheit oder die eures Hundes.

Das Fischerdörfchen Reine gehört wohl zu den meistfotografierten auf den Lofoten. Der Reinebringen im Hintergrund ist ein beliebter, aber auch nicht ungefährlicher Berg.

Das Fischerdörfchen Reine gehört wohl zu den meistfotografierten auf den Lofoten. Der Reinebringen im Hintergrund ist ein beliebter, aber auch nicht ungefährlicher Berg.

Für uns ist der Berg mit unserer flippigen Ceeley und kleinem Kind bisher nichts gewesen. Als wir 2016 das erste Mal die Lofoten bereisten, gab es die Treppe leider noch nicht und für unsere damalige Hündin Jodie war der Aufstieg einfach zu schwer. Ein Aufstieg mit Hund ist aber durchaus möglich. Bitte bedenkt dabei, dass der Aufstieg auf den Reinebringen wirklich beliebt ist. Ihr werdet hier kaum allein sein, das ist gerade für Hunde, die es nicht so mit Menschenmassen haben, sicherlich zu berücksichtigen. 

Unterwegs auf der Moskenesøy

Ob ihr den Aufstieg wagt oder nicht – Reine ist in jedem Fall ein Zwischenstopp, den ihr auf eurer Reise nicht auslassen solltet. Das kleine Fischerdorf liegt unglaublich malerisch unter den schroffen Gipfeln der Moskenesøy. Wenn man in Moskenes von der Fähre rollt und nicht auf dem Campingplatz nahe des Anlegers auf den Lofoten übernachten möchte, bietet sich Reine zudem als gute Stellplatzalternative an. Direkt im Hafen gibt es einen Parkplatz, auf dem man stehen darf. Die Übernachtung kostet mittlerweile Geld – 250 Kronen (Stand 09/2023). Dafür hat man einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Wenn die Sonne scheint, ist das Frühstücken ein Traum, auch wenn der Untergrund eher schotterig war bei unserem Besuch.

Blick auf Reine i Lofoten - ganz kitschig mit Möwe.

Blick auf Reine i Lofoten – ganz kitschig mit Möwe.

Übrigens: Wer Fisch nicht mag, dem raten wir vom Camping hier ab. Direkt nebenan werdet ihr zumindest im Sommer nämlich große Holzgestelle finden, auf dem Skrei getrocknet wird. Der Fisch wird im Frühjahr gefangen und dann aufgehängt, damit er später als Trockenfisch verkauft werden kann.

Der Anblick könnte ein bisschen gewöhnungsbedürftig sein, wir fanden es tatsächlich eher interessant als störend. Und für Hunde ist der Fischgeruch sicher eine sehr nette Erfahrung 😉 Für eine Gassirunde lohnt sich übrigens ein ausgedehnter Spaziergang durch das Dorf – und wer Lust auf Kuchen hat, dem empfehlen wir das wirklich hübsche Kaffee „Bringen“ zu besuchen.

AUF EINEN BLICK: STELLPLATZ IN REINE
  • Lage: Direkt im Fischerdörfchen Reine am Wasser. Ein super schönes Auslaufgebiet für den Hund gibt es in der Nähe nicht so richtig, aber dafür ist der Ausblick beim Aufwachen ein Traum.
  • Preis: Von 22 bis 7 Uhr kostet das Stehen für Wohnmobile hier 375 Kronen, von 7 bis 22 Uhr kostet jede Stunde dann noch mal 35 Kronen extra  (Stand: Sommer 2022)
  • Besonderheiten: Direkt nebenan wird ab dem Frühjahr hier Skrei zum Trocknen aufgehängt. Wer Fisch nicht mag, für den könnte die Übernachtung schwierig werden.
  • Weiterempfehlung? Wir fanden den Platz eigentlich mal sehr angenehm, weil er 2016 bei unserer ersten Reise auch noch recht unbekannt war und wir ziemlich alleine waren. So konnten wir Jodie ein bisschen umherlaufen lassen und abseits der Leute, die nur kurz für die Aussicht oder eine Tour auf den Reinebringen halten, den Ort erkunden. Mittlerweile hat sich das geändert und da zwar Entsorgung geboten wird, der Platz sonst für den Preis aber nicht sonderlich viel zu bieten hat, würden wir ihn nicht mehr anfahren.

Neben Reine gibt es aber noch andere Ausflugsziele auf der äußersten der Lofoten-Hauptinseln, die sich definitiv mit Hund lohnen. Mitnehmen könnt ihr euren Vierbeiner zum Beispiel in den südlichsten Ort, der per Straße auf den Lofoten erreichbar ist. Å heißt er und bietet nicht nur einen wunderbaren Ausblick auf die südlichsten Berge der Moskenesøy. Ihr könnt im dortigen Naturschutzgebiet auch großartig Vögel beobachten, die in den steilen Felsen brüten.

Von dem Ort, dem offenbar ständig das Ortsschild geklaut wird (ist ja auch ein super Name. Wir waren aber artig, versprochen!), gehen auch mehrere Wanderwege ab. Prüft aber vorher, ob die Wege für eure Vierbeiner geeignet sind. Der Andstabben etwa soll nicht für Hunde machbar sein.

Der Hund kann (fast) überall mit: Jodie und Bine in Å i Lofoten.

Entspannen am südlichen Ende der Lofoten: Jodie und Bine in Å i Lofoten.

Anders ist das hingegen in Sørvågen, einem kleinen Ort zwischen Å und Moskenes. Nur wenige Minuten vom dortigen Wanderparkplatz aus, gibt es eine tolle Wasserfalllandschaft zu sehen. Ihr könnt alternativ aber auch einfach den See Sørvågvatnet umrunden, euch auf eine Tour zum Trolldalsvatnet begeben (Achtung, teils schwierig erkennbarer Pfad und bei Nässe teils sehr rutschig) oder zur Hüttenwanderung Richtung Munkebu Hytta aufbrechen.

Übrigens: Wenn ihr den “klassischen Lofotenblick” bzw. eins der meistfotografierten Motive der Lofoten auch einfangen möchtet, müsst ihr in Hamnøy Halt machen. Auf dem Weg nach Norden findet ihr dort hinter der Brücke über den Breitsund einen Parkplatz. Ein kurzer Fußweg zurück auf die Brücke und schon seid ihr am Aussichtspunkt. Der ist für Hunde aber weniger geeignet, weil er direkt auf der Brücke liegt – und die schon für Fußgänger neben den gefühlt 30 Fotografen, die sich dort immer aufhalten, kaum Platz bietet.

Unterwegs auf der Flakstadøy

Um jede schöne Ecke auf den Lofoten zu erkunden, braucht man definitiv einige Jahre. Wenn ihr wie die meisten nur wenige Tage oder Wochen habt, dann sollte ein Halt auf dieser Insel aber nicht fehlen. Auf  der Flakstadøy findet ihr nicht nur mit die schönsten Strände auf den Lofoten, sondern auch Wanderungen mit spektakulären Aussichten.

Nahe Ramberg habt ihr mit dem Ramberg Strand, Skagsanden Beach und dem Strand nahe Ytresand gleich drei schöne Strandabschnitte. Auch Wanderungen zum Kvalvika Beach und zum Ryten bieten sich hier an. Wenn ihr im Sommer da seid, können beide Orte auch in einer kombinierten Wanderung besucht werden. Der Ryten ist dabei tatsächlich gut erschlossen und technisch nicht super schwierig, aber es wird bei Regen gerne sehr matschig. Zwar ist der Weg teilweise mit Holzbohlen befestigt, dennoch sind gute Wanderschuhe ein Muss. Für Hunde ist die Tour aber sehr gut machbar, wenn sie etwas Kondition mitbringen. Immerhin sind mehr als 500 Höhenmeter zu überwinden.

Sommergefühle auf den Lofoten: Blick vom Ryten auf den Kvalvika Beach.

Sommergefühle auf den Lofoten: Blick vom Ryten auf den Kvalvika Beach.

Wer vom Wandern danach immer noch nicht genug hat, kann sich auch noch auf den Volandstind begeben, von dem man eine ziemlich gute Aussicht auf Ramberg, Flakstad und die Umgebung hat. Die Wanderung ist aber nicht ganz unanstrengend.

Und noch etwas kann man von Ramberg aus sehr gut: die Mitternachtssonne beobachten. Übernachtet haben wir mit Jodie 2016 auf dem Campingplatz Ramberg Gjestegård. Etwas später kam dann einige Kilometer weiter noch das Lofoten Beach Camp hinzu. Auf beiden Plätzen lässt es sich gut aushalten – und beide haben einen eigenen Zugang zum Strand. Auf beiden sind Hunde willkommen. Auf dem Beach Camp ging es vor einigen Jahren noch etwas wilder zu, weil der Platz sich nach und nach noch im Aufbau befand, aber mittlerweile scheinen alle Versorgungshäuschen zu stehen. Hier könnt ihr übrigens auch Surfkurse buchen.

AUF EINEN BLICK: Campingplatz Ramberg Gjestegård
  • Lage: Mitten auf der Flakstadøy ist der Campingplatz ein toller Ausgangspunkt für Ausflüge. In der Umgebung sind einige schöne Strände fußläufig erreichbar, mit ein paar Minuten Autofahrt gibt es noch weitere Wandermöglichkeiten für Mensch und Vierbeiner.
  • Preis: Zwischen 395 und 495 Kronen zahlt man für zwei Personen mit Wohnmobil inklusive Strom, im Zelt ist es etwas günstiger. Jede weitere Person bezahlt noch einmal 20 Kronen pro Nacht extra. (Stand 2023)
  • Besonderheiten: Der Campingplatz hat einen Privatstrand, der nur für Campingplatz-Nutzer zugänglich ist. Von diesem aus lässt sich im Sommer die Mitternachtssonne herrlich beobachten.
  • Weiterempfehlung? Ja, obwohl der Preis mittlerweile schon sehr happig ist. Zudem muss man früh kommen, denn die Größe des Platzes ist durchaus überschaubar. Aber die Übernachtung lohnt sich, allein um die Sonne nicht untergehen zu sehen.

AUF EINEN BLICK: Lofoten Beach Camp
  • Lage: Wirklich traumhaft direkt am Skagsanden Beach, einem der beliebtesten und schönsten Strände auf den Lofoten.
  • Preis: Ohne Strom kostet eine Übernachtung 330 Kronen im Van (Stand 2023), Kinder unter 12 Jahren übernachten ohne Preisaufschlag. Auch für Hunde muss keine Extra-Gebühr entrichtet werden.  Mit Strom inklusive 2 Personen ist die Nacht laut Norcamp für 470 Kronen zu haben.
  • Besonderheiten: Die Stellplätze liegen in den Dünen und bis zum Strand sind es nur ein paar Meter. Man kann nicht nur SUPs und Kajaks leihen, sondern auch Surfkurse buchen oder Yoga machen.
  • Weiterempfehlung? Sehr! Mit Hund ist es traumhaft, einfach aus dem Van zu fallen und am Strand spazieren gehen zu können. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, man muss aber gerade im Sommer früh kommen, da der Platz beliebt ist und nicht unendlich Kapazitäten verfügbar hat.

Achtung: Beide Plätze nehmen für die Stellplätze im Sommer keine Reservierungen entgegen, man sollte also rechtzeitig kommen, wenn man über Nacht bleiben will. Wir hatten Glück und konnten 2016 eine besonders denkwürdige Nacht in Ramberg verbringen. Wir saßen nachts um 1 Uhr am Strand und blickten eingemummelt in unseren Schlafsack auf einen wundervollen Sonnenhimmel. Jodie konnte sogar frei laufen, weil außer uns nur eine handvoll Menschen am Strand waren.

Baden kann man theoretisch auch – allerdings war das bei knappen 20 Grad Lufttemperatur und um die 10 Grad Wassertemperatur eher eine Angelegenheit für Menschen, die es etwas kälter mögen.

Der Lofotodden Nationalpark

Seit 2019 ist ein großer Teil der Moskenesøy unter Schutz gestellt. Im neuen Lofotodden Nationalpark, der gut 99 Quadratkilometer umfasst, ist es unter anderem verboten, Drohnen fliegen zu lassen. Camping ist erlaubt, das Lagerfeuer anzünden unterliegt speziellen Regeln. Hunde müssen generell vom 1. April bis 20. August an die Leine, um Flora und Fauna zu schützen. Wegen der weidenden Schafe ist die Pflicht auf der Flakstadøy sogar noch einmal etwas strenger und gilt bis Mitte November. Bitte achtet die Natur, die durch viele Tausende Besucher jedes Jahr stark beansprucht wird. Alle Regeln könnt ihr auch hier noch einmal im Detail nachlesen.

Nicht verpassen solltet ihr die Abzweigung zum Fischerdorf Nusfjord. Der kleine Ort ist an sich schon sehenswert, auch wenn es hier immer durchaus eng zugehen kann. Außerdem ist der Besuch tagsüber kostenpflichtig. Im Winter kann man das Dörfchen aber auch sehr gut besuchen, unseren Bericht darüber könnt ihr in diesem Beitrag über Winterwanderungen auf den Lofoten nachlesen.

Besonders für die Fahrt nach Nusfjord gilt aber: Der Weg ist das Ziel, und wie! Hier findet ihr eine der schönsten Straßen auf den Lofoten, wenn nicht sogar auf der Welt. Das liegt daran, dass der Weg genau auf  das mächtige Massiv des Stjerntind zuläuft und man das Gefühl hat, dass sich die Berge immer mehr vor einem aufbauen. Hier starten auch Wanderungen zu weniger besuchten Gipfeln, wie etwa dem Kollfjellet.

Der Weg zum Fischerdorf Nusfjord gibt den Blick auf eine einzigartige Felskette frei.

Der Weg zum Fischerdorf Nusfjord gibt den Blick auf eine einzigartige Felskette frei.

Unterwegs auf Vestvågøy: Zwei beliebte Strände und noch mehr Wanderperlen

Moskenesøy und Flakstadøy sind die wohl bekanntesten und beliebtesten Inseln bei Besuchern der Lofoten. Aber: Es gibt noch mehr zu entdecken. Auf Vestvågøy etwa liegen die wohl bekanntesten und manche sagen schönsten Strände der Inselgruppen: Hauckland und Uttakleiv Strand. Ein alter Fahrweg verbindet beide Strände. Er ist sowohl im Sommer als auch im Winter leicht zu gehen und nicht besonders lang – eignet sich also perfekt für einen kleinen Ausflug mit Hund. Und obwohl ihr keine Höhenmeter überwinden müsst, werdet ihr mit traumhaften Ausblicken belohnt. Im Winter lassen sich hier bei sternenklarem Himmel zudem gut Polarlichter beobachten.

Beliebter Lofoten-Strand: Im Winter geht am Hauckland Strand die Sonne perfekt in Strandblickrichtung unter.

Im Winter geht am Hauckland Strand die Sonne perfekt in Strandblickrichtung unter.

Über dem Uttakleiv Strand tanzen Polarlichter im März - ein wirklich faszinierendes Schauspiel!

Über dem Uttakleiv Strand tanzen Polarlichter im März – ein wirklich faszinierendes Schauspiel!

Im Winter weniger geeignet zum Wandern ist die Ballstadheia, denn der Aufstieg auf die Hochebene ist einigermaßen steil. Im Sommer aber ist die Tour die Anstrengung wirklich wert. Bis auf zwei steilere Passagen ist die Wanderung wirklich gut machbar, auch für Hunde mit entsprechender Fitness. Eine genaue Beschreibung der Route und viele schöne Bilder der Tour haben wir hier für euch bereitgestellt. Ballstad ist übrigens auch ohne Wanderung ein unglaublich schönes Fischerdorf, selbst wenn es nicht so bekannt ist wie Henningsvær oder Kabelvåg.

Eher fortgeschrittene Kondition braucht ihr für die Wanderung auf den Offersøykammen, denn auch, wenn der Aufsteig auf den markanten Berg technisch eigentlich nicht sonderlich anspruchsvoll ist, hat es die Steigung besonders kurz vorm Gipfel in sich. Wo ihr parken könnt, welche Routen es gibt und wie anstrengend es wirklich mit Hund ist, könnt ihr hier nachlesen. Ihr könnt euch aber gewiss sein, dass das Gipfelpanorama bei gutem Wetter für alle Strapazen eine mehr als annehmbare Entschädigung ist. Ihr könnt bis zum Hauckland-Strand sehen, den Mannen, den Stornappstind, kurzum: Die ganze zauberhafte Küstenlinie der näheren Lofoten-Umgebung liegt zu euren Füßen und wir versprechen: Das werdet ihr traumhaft finden, wenn ihr wieder zu Atem gekommen seid.

Jan und Ceeley auf dem Gipfel des Offersøykammen

Traumhafter Weitblick: Jan und Ceeley auf dem Gipfel des Offersøykammen.

Weitere Highlights oder: Warum es auf den Lofoten nie langweilig wird

Das sind natürlich bei Weitem nicht alle Highlights – tatsächlich gibt es auf den Lofoten so viele Möglichkeiten, dass man gar nicht alles aufzählen kann. Gerade auf den inneren Inseln ist viel mehr Platz zum Wandern, gibt es noch viel mehr Orte und viel mehr Möglichkeiten für spannende Ausflüge. Um den Rahmen dieses Beitrags nicht komplett zu sprengen, beschränken wir uns deshalb einmal auf ein paar unserer persönlichen Favoriten.

Da wäre zum Beispiel Henningsvær. Das kleine Fischerdorf auf der Austvågøy ist neben Reine und Nusfjord sicherlich das bekannteste der Lofoten. Das liegt nicht zuletzt am wirklich spektakulär gelegenen Fußballplatz des Ortes, der ganz am Wasser zwischen Felsen eingebettet ist. Außerdem liegt hier mit dem Festvågtind einer der bekanntesten Gipfel der Lofoten – wer ihn erklimmen kann, erhält einen spektakulären Blick auf die zerklüftete Insellandschaft, auf der auch das Fischerdorf selbst liegt. Aber auch ohne Wanderung ist Henningsvær einen Besuch wert – ein Spaziergang zwischen den Holzhäusern hindurch und am Hafen entlang ist unglaublich schön.

AUF EINEN BLICK: Rystad Lofoten Camping
  • Lage: An der Westküste der Austvågøya ganz in der Nähe von Henningsvær  und direkt am Wasser des Gimsøystraumen.
  • Preis: Wohnmobile zahlen 280 Kronen pro Nacht, Strom kostet noch einmal 50 Kronen extra. Dafür sind Duschen im Preis enthalten (Stand 09/2023).
  • Besonderheiten: Der Platz ist nicht groß, aber wirklich gemütlich und schön gelegen. Für eifrige Wanderer, die dem Lofoten-Wetter ausgesetzt sind, gibt es einen Schuhtrockner. 
  • Weiterempfehlung? Definitiv, man kann hier sehr schön stehen und durch die Lage am Wasser und einen kleinen Strand kann man auch mit Hund hier gut übernachten. 

 Ganz in der Nähe liegt auch einer unserer liebsten Campingplätze auf den Lofoten: Rystad Lofoten Camping. Der Platz ist nicht besonders groß, aber dafür umso schöner direkt am Wasser gelegen und bietet somit wirklich traumhafte Ausblicke. Hunde sind willkommen und man hat alles, was man braucht – inklusive Wlan und Schuhtrockner, der auf den Lofoten wirklich mehr als hilfreich sein kann.  

Das Fischerdorf Henningsvær aus der Drohnenperspektive: Im Hintergrund ist der Festvågstind zu sehen.

Das Fischerdorf Henningsvær im März aus der Drohnenperspektive: Im Hintergrund ist der Festvågstind zu sehen.

Eine weitere Wanderung, die wir euch empfehlen möchten, findet ihr schließlich bei Svolvær. In der Hauptstadt der Lofoten könnt ihr euch mit allem nötigen für eure Reise versorgen. Vom Baumarkt bis zum Mietwagenverleih findet ihr hier alles an Geschäften, was ihr braucht. Und für die Ruhepause von der Stadt, macht ihr euch auf zum Gipfel des Tjeldbergtind.

Die Wanderung startet im Westen der Stadt und ist verglichen mit anderen Wanderungen auf den Lofoten eher leicht, auch wenn es ein, zwei schwierige Passagen gibt. Vier Kilometer lang ist sie und dauert gut zwei Stunden – nicht mitgerechnet Pausen für Fotos und zum Bewundern der wirklich fabelhaften Aussicht. Vom Sattel schon hat man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt und auf das Dorf Kabelvåg auf der anderen Bergseite, vom Gipfel selbst ist es noch einmal schöner. 

Vom Tjeldbergtind hat man einen grandiosen Ausblick auf Kabelvåg und Svolvær.

Vom Tjeldbergtind hat man einen grandiosen Ausblick auf Kabelvåg und Svolvær.

Und wenn man dann am äußersten Rand der Lofoten angekommen ist und schon denkt auf den Vesterålen angekommen zu sein, dann ist da noch Digermulen. Der kleine Ort am Raftsund ist der Ausgangspunkt für unsere Lieblingswanderung auf den Lofoten. Und ja, das Dorf gehört noch mit zu den Lofoten – obwohl ein Blick auf die Karte eigentlich etwas anderes sagt.

LIEBLINGSWANDERTOUR: DIGERMULENKOLLEN

Denn eigentlich befinden wir uns schon auf Hinnøy, der größten Insel der Vesterålen. Dass Digermulen zumindest administrativ Teil der Lofoten ist, liegt historisch begründet – denn bevor es Brücken und Tunnel gab, die die Inseln miteinander verbanden und für den Autoverkehr problemlos zugänglich machten, war das Dorf nur auf dem Seeweg zu erreichen und mehr in Richtung Svolvær orientiert. Die Zuordnung ist geblieben – und das Lofoten-Feeling, das sich einstellt, wenn man auf den Digermulenkollen (auch Keiservarden genannt) hinaufkraxelt, unterstreicht das noch.

Ausblick vom Keiservarden auf den Raftsund. Live noch viel schöner!
Ausblick vom Keiservarden auf den Raftsund. Live noch viel schöner!
Berg mit Ausblick: Jodie auf dem Keiservarden auf den Lofoten.

Die Tour ist ein echter Geheimtipp, da es hier wesentlich ruhiger zugeht als auf den bekannteren Inseln. Eine ausführliche Beschreibung des Weges mit all seinen Schönheiten (aber auch Tücken) lest ihr hier

Nachdem wir im Sommer 2016 auf den kleinen Gipfel geklettert waren, haben wir hinterher jedenfalls sehr verzweifelt nach einem Campingplatz gesucht, auf dem wir wenigstens duschen konnten. Auf dem Campingplatz Gullesfjord Camping gab es keinen Platz mehr für uns (immerhin wir konnten duschen – aber naja. Andere Geschichte.), aber zum Glück haben wir etwas weiter östlich noch eine kleine Perle entdeckt.

Stellplatz mit Fjordblick: Hjertholmen Camping Lødingen.

Stellplatz mit Fjordblick: Hjertholmen Camping Lødingen.

Der Ort Lødingen gehört nun wirklich zu den Vesterålen, ist aber ein guter Stopp für die An- oder Abreise auf die Lofoten. Nicht nur, weil man nur wenige Minuten von der E10 hierher braucht. Nein, auch Fähren machen regelmäßig am Fähranleger Halt. Die Hauptverbindung führt nach Bognes aufs Festland. Und im Gegensatz zur Fährverbindung nach Bodø ist man hier um Einiges schneller unterwegs — nämlich nur eine statt drei Stunden.

Eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit mit einem tollen Fjordblick und einem eigenen kleinen Aussichtshügel bietet Hjertholmen Camping. Das ist kein Campingplatz, sondern ein kleiner Stellplatz für Wohnmobile auf dem kleinen Inselausläufer Hjertholmen.

AUF EINEN BLICK: HJERTHOLMEN CAMPING LØDINGEN
  • Lage: Nur wenige Kilometer südlich der E10 in Lødingen. Man erreicht den Platz über einen kleinen Damm. Wer nicht ein unglaubliches großes Auto fährt, hat aber keine Probleme den Platz zu erreichen.
  • Preis: 270 Kronen pro Nacht mit zwei Erwachsenen, Duschen kostet 25 Kronen (Stand: Sommer 2023). Zelte können für 120 Kronen auf einer kleinen Rasenfläche aufgestellt werden.
  • Besonderheiten: Man steht auf einer kleinen Insel – ist also rundum von Wasser umgeben. Auch einen kleinen Strand gibt es, der auch für Hunde zugänglich ist.
  • Weiterempfehlung? Morgens die Tür öffnen, auf ein Bergpanorama mit Wasser blicken und idyllisch einige Fähren vorüberschippern sehen? Auf jeden Fall!

Der gesamte kleine Stellplatz ist somit umgeben von Wasser. Auf der einen Seite liegen kleine Boote im Hafen. Auf der anderen Seite kann man die Fähren auf ihrer Route vorüberziehen sehen, ohne dass es stören würde. Übrigens: Es gibt auch einen kleinen Strand, an dem Hund die Pfoten im Wasser kühlen kann. Naturgemäß mit Algen und Steinen, aber für eine kurze Abkühlung oder eine Tobe-Runde allemal gut.