Ein Dorf, das nicht per Straße erreichbar ist, sondern nur zu Fuß – oder per Boot : Der Fischerort Måstad gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Wanderzielen auf Værøy. Auch wenn es nicht allzu hoch hinaus geht, hat es die Wanderung doch in sich. Zwölf Kilometer hin- und zurück müssen bewältigt werden, darunter einige felsige Abschnitte. Am Ende kann man bei einem kleinen Picknick auf einer der alten Terassen die Aussicht auf die Berge und das Meer genießen – und mit Glück ein paar Papageientaucher erspähen.

Kilometer Strecke Insgesamt

Stunden Gehzeit (Inklusive Pausen)

Höhenmeter in der Spitze

Die Wanderung startet im Norden der Insel in Nordlandshagen. Dort gibt es einen kleinen Wanderparkplatz mit Toilettenhäuschen am Strand Skiphalsen. Hier könnt ihr auch übernachten, die Kommune gestattet das ganz offiziell. Es gibt zudem einen Trinkwasseranschluss.

Den solltet ihr nutzen, um eure Vorräte aufzufüllen, denn es gibt auf dem Weg keine Möglichkeit die Vorräte wieder aufzufüllen. 12 Kilometer können sehr lang sein! Wir hatten vier Liter für zwei große und einen kleinen Menschen und Hund dabei – das war aber schon knapp am Ende. Ruben und Ceeley suppeln aber auch ganz schön was weg. 

Auf und ab an der Küste entlang

Der Beginn des Pfades ist gut sichtbar ausgeschildert und leicht zu finden. Zunächst folgt ihr dem alten Fahrweg, der ein letztes Relikt des Versuchs aus den 1950er Jahren ist, Måstad an das Straßennetz der Insel anzuschließen. Im Laufe der Wanderung wird aber schnell klar, warum das gründlich missglückt ist.

Der Weg nach Måstad ist gut ausgeschildert.

Im Gegensatz zu anderen Teilen der Lofoten sind die Wanderungen auf Værøy sehr gut ausgeschildert – auch der Weg nach Måstad.

Es gibt relativ am Anfang die Möglichkeit zum Hornskaret aufzusteigen, der Weg nach Måstad führt euch aber immer weiter geradeaus. Markiert ist der Pfad mit roten Markierungen und wirklich gut auffindbar – auch wenn der Fahrweg schnell zu einem kleinen Trampelpfad wird. Die ersten zwei Drittel leiten euch immer an der Linie der Nordküste der Insel entlang auf und ab über Wiesen und Gestein. Das ist teils etwas mühsam, vor allem für Hundepfoten, denn nicht selten geht es über weite Geröllabgänge.

Die sind übrigens der Grund, warum weder die Straße ins Fischerdorf überlebt hat, noch die Stromleitung dorthin. Auf der Wanderung werdet ihr immer wieder alte, noch stehende Strommasten sehen – oder die Überreste der Pfähle, die der Kraft der Berge zum Opfer gefallen sind.

Auf dem Weg zum Pass Eidet.

Auf dem Weg zum Pass Eidet.

Sonst ist der Weg für Hunde aber technisch gut machbar. Und wem die Küstenlinie als schöner Anblick nicht ausreicht, für den bietet sich linkerhand der Blick auf den Rücken des Håen (und bei gutem Wetter sicherlich auch auf die Nato-Station am Gipfel).

Auf dem Weg gab es auf dem ersten schweren Teil lediglich eine kleinere Stelle, an der wir Ceeley heben mussten, weil dort ein brusthoher Fels erklommen werden musste, ohne dass es einen guten Halt gab. Das ist aber mit etwas Teamwork oder für einen agileren Hund gut händelbar.

Passüberquerung zur Bucht von Måstad

Nach etwa vier Kilometern wird dann die Straße wieder erahnbar, bevor ihr an eine Wiese und eine Abzweigung kommt. Hier könnt ihr einen Abstecher zum Punkt Kalkomnan machen (800 Meter pro Strecke), für die Wanderung nach Måstad wendet ihr euch nach links.

Nach einem kurzen Anstieg und der Überquerung des Passes Eidet wird der Blick auf die wunderschöne Bucht Måstadvika frei. Von hier könnt ihr zum Gipfel des Håen hinaufschauen und zum wunderschönen weißen Strand von Puinn Sand. Hinter diesem im Berg erkennt man auch die Höhle Rephellaren, in der es Felsmalereien gibt.

Der Gipfel des Håen in Wolken gehüllt, darunter der Strand Puinn Sand.

Danach ist es wirklich nicht mehr weit bis ins verlassene Fischerdorf. Schon nach der nächsten größeren Kurve könnt ihr auf die noch bestehenden Häuser hinabblicken. Das Gelände ist hier sehr viel angenehmer zu laufen als im ersten Wegteil und so kommt man gut voran und kann schon bald an den ersten Grundmauerresten vorbeilaufen, bis Måstad schließlich erreicht ist.

Der letzte permanente Einwohner verließ das Dorf in den 1970er Jahren, allerdings sind heute nicht alle Häuser unbewohnt. Im Sommer nutzen die Nachfahren der Eigentümer die Hütten als Unterkünfte und so kommt es, dass ein großer Teil wirklich gut in Schuss ist und man hin und wieder jemanden trifft, der den Rasen mäht.

 

Für schnelle Wanderer: Weiter zur Måstadsheia

Bei einer kurzen Verschnauf- und Picknickpause auf einer der alten Terrassen könnt ihr euch schließlich überlegen, ob ihr noch einen Abstecher weiter auf die Berge machen wollt. Zum Gipfel der Måstadheia sind es etwa 400 Höhenmeter, wer richtig in Kraxellaune ist, kann zudem noch die Gipfel Breidfjellet oder Måhornet erklimmen. Denkt aber immer dran, dass ihr den ganzen Weg auch noch zurücklaufen müsst.

Zurück geht es auf gleichem Weg wie auf dem Hinweg. Wer nur ins Fischerdorf und zurück wandert, ist etwa sechs Stunden inklusive Pause unterwegs. Wir waren wirklich froh, als wir im Bus schließlich die Füße ausstrecken konnten und Ceeley sind vor Erschöpfung sofort die Augen zugefallen. Trotzdem ist die Wanderung schön – und gerade für die Tage geeignet, an denen die Wolken wie Zuckerwatte an den Gipfeln Værøys kleben bleiben.